Bei uns herrscht in den letzten Wochen Hochkonjunktur! Zu keiner Jahreszeit ist es bei uns eiliger als im Frühjahr: Die Ackerstücke für die Maisansaat müssen vorbereitet werden, die ersten Düngergaben in mineralischer Form sind abgeschlossen, bald werden die Getreideflächen mit den ersten Pflanzenschutzmaßnahmen übergefahren, damit die verschiedenen Unkräuter und gegebenenfalls Schädlinge wie Läuse bekämpft werden können. Auch in den anderen Bereichen unseres Betriebes tobt das wahre Leben:
Bienen Unsere Bienen legen jetzt richtig los. Letzte Woche Sonntag haben die meisten Völker ihren ersten Honigraum bekommen, damit sie die leckere Frühtracht einlagern können. Von vierzehn eingewinterten Völkern sind zwölf unbeschadet aus dem Winter gekommen. Ein Volk war komplett eingegangen, einem zweiten fehlte die Königin. Da bei einem weiteren Volk durch eine Maus in der Beute erhebliche Verluste bei den Arbeiterinnen entstanden waren, haben wir dieses Volk mit dem Weisellosen vereint (eine Bienenkönigin nennt man auch Weisel).
Zusammen sind die Bienen stark.
Bauerngarten Unsere Tulpen blühen um die Wette in den schönsten Bonbonfarben. Auch der Zierlauch steht schon in den Startlöchern. Die ersten Gemüsebeete sind angelegt. In diesem Jahr werden die einzelnen Beete etwas größer, damit wir auf Dauer nach der Ernte Beete mit unserem kleinen Schnuffitrecker (er hat gerade mal 48 PS und ist 51 Jahre jung ;-)) fräsen können. Bisher haben wir die Beete während der Saison alle von Hand bearbeitet, um neue Pflanzen zu setzen. Bei einer Fläche von 4500 qm wird das langsam zu arbeitsaufwendig. Außerdem können so die Graswege erhalten bleiben.
Von der Kreuzung Niederhaaren/Martelsweg bis zum Feldende Richtung Oberhaaren ist am Samstag unser Zaun bzw. unsere Hecke fertig geworden. Naja, in der Benjeshecke fehlt noch einiges an Reisig, aber auch das wird sich vermutlich noch finden. Gerade für Familien ist das Ernten jetzt um einiges sicherer geworden.
In unserem Gartengewächshaus wird es langsam voll. Bei den warmen Tempraturen müssen wir täglich die Anzuchten gießen. Folgende Gemüsesorten sind bisher schon ausgesät oder angezogen: Auberginen, Chilis, Tomaten in vielen Sorten, Paprika, Puffbohnen, Spitzkohl, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Kohlrabi, gelbe Zwiebeln, Pastinaken, rote Bete, Eichblattsalat, Eissalat, Kopfsalat, Lollo Bionda, Spinat, Thymian, Petersilie in Sorten, Bohnenkraut, Schnittlauch, Lavendel, Basilikum, Wilde Rauke, Zucchini in vier Sorten, Kürbis (Butternut, Hokkaido, Muscat de Provence, usw...), dazu gesellen sich viele wunderschöne Blumen und natürlich unsere Kartoffeln. In diesem Jahr haben wir für euch die Sorten Annabelle und Allians gesetzt. Als kleines Schmankerl gibt es zusätzlich ein paar Erdäpfel der Sorten Belana und Rote von Ampflwang.
in der kommenden Woche soll die Anlage der Beete abgeschlossen werden. Auch wir brauchen Ziele...
Fleckvieh Ende März hatten wir einen wichtigen Termin mit unserem Hoftierarzt. Einmal jährlich werden alle Rinder serologisch untersucht. Dafür wird ihnen aus der Schwanzwurzel eine kleine Ampulle Blut abgenommen. Das Blut wird auf Antikörper zu folgenden Krankheiten getestet: BHV-1, Leukose und bei Tieren über zwei Jahren auf Brucellose. Damit die Untersuchung weder für die Tiere noch für uns Menschen zu stressig oder gefährlich wird, werden alle Tiere vom Tierarzt sediert.
Unsere Kälber entwickeln sich sehr gut. Es gefällt uns, nur noch Tiere aus einem Betrieb aufzustallen. Natürlich können auch diese Fleckis erkranken, aber die Wahrscheinlichkeit sinkt doch sehr, da die durch Crowding bedingte Rindergrippe so kaum noch vorkommen kann.
Sobald wir es zeitlich schaffen, kontrollieren wir die zweite Wiese am Hof, damit auch die Fleckis aus dem nächsten Stall raus können in die Frühlingssonne.
Küken bzw. Hühner Es ist soweit: Die ersten Küken sind geschlüpft. Passend zu Ostern haben wir gemeinsam mit Alice Sandkühler den ersten Satz Bruteier in das Brutgerät gepackt. Hier sind sie nun: Unsere 22 putzmunteren Küken. Eine bunte Mischung aus Zwergbrahmas, Wyandotten, Vorwerkhühnern und noch allerlei anderen Rassen. Der nächste Schlupf aus der alten Brutmaschine schlüpft in knapp zwei Wochen. Eingesetzt sind insgesamt 43 Eier.
20 Stück in ganz bunt gemischt (Marans, Olivleger, Araucana und Orpington), sechs Eier von unseren Schwedischen Blumenhühnern gepaart mit Franzl, unserem Zwerghahn, und 17 Eier der Rasse Isländisches Landnahmehuhn. Nach dem ersten Schieren war klar, dass gerade von diesen 17 Eiern ungefähr die Hälfte unbefruchtet ist. Schade! Alice wird in den nächsten Tagen nochmal die neue Brutmaschine anschmeißen und 10 Vorwerkeier, 12 Bresse- und 12 Sundheimereier einsetzen. Das wird ein bunter Hühnerhof bei uns!
Seht ihr den Keim im Ei? Die Blutgefäße des werdenden Kükens durchziehen schon das gesamte Eiinnere. Das Bild ist am 7. Bruttag entstanden. Nach 21. Tagen schlüpfen dann die Küken, auf den Bildern seht ihr Bibo. Bibo ist ein Olivlegerküken. Ob Hahn oder Henne können wir noch nicht sagen. Das kommt später.;-)
Danke an Alice für die schönen Kükenbilder!
Ihr seht, bei uns ist ne Menge los. In den nächsten Tagen müssen wir alles geben, um die Arbeit auf dem Hof, im Stall und auf den Feldern bestmöglich zu erledigen. Wir wünschen uns und euch gesund zu bleiben! Passt auf euch auf!
Grüße von Tiemanns Bauernhof aus Haaren.
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