Als wir vor einigen Jahren die Terrasse an unserer Seite "übernahmen" war sie mit 45 qm nicht gerade klein. Als Bodenbelag dienten Waschbetonplatten, total zierlich im Format 50 x 50 cm. Vor 40 Jahren waren die Dinger modern und zierten viele Terrassen. Die viereckigen Platten gaben quasi die Endgestaltung der Sitzfläche vor: Eckig und gut. Betonkanten als Randbefestigung machten das Bild für damals perfekt. Was macht man, wenn gefühlt alle anderen gerade ganz tolle Gartenanlagen gestalten (lassen) und man selber das nötige Geld für andere wichtige Dinge benötigt? Selbermachen!
Zuerst haben wir alle Platten aufgenommen und die Kantensteine entfernt. Als neue Randbefestigung setzten wir alte Klinker hochkant in Magerbeton. Die Terrassenform wurde etwas weicher und gefälliger für das Auge. Nachdem der Unterbau saniert war, legten wir die herrlichen Platten neu. Rundungen wurden mit Basaltpflaster, ebenfalls in Magerbeton gesetzt, ausgefüllt.
Ein Eingang wurde Kinderwagen- und Rollstuhlgerecht gepflastert, der andere bekam eine halbrunde Stufe aus Kopfstein- und Basaltpflaster. An der Hauswand legten wir ein halbrundes Beet,eingefasst aus Findlingen an.
Neben der Terrasse schließt sich seit einigen Jahren eine Kräuterschnecke, ebenfalls aus Klinkern gebaut, an. So kann ich trockenen Fusses jederzeit Kräuter ernten. Als sehr dekorativer Baum steht ein Zierapfel ( malus red sentinel) in dem Beet, welches die Sitzfläche umrahmt. Langsam erobern Storchenschnabel in verschiedenen Sorten, Waldsteinie, Akeleien und andere Stauden die Flächen. Ich mag naturnahe Gärten mit einer gewissen Grundordnung.
In der Randbepflanzung der Terrasse befindet sich auch unser Mühlstein. Das darunterliegende Becken ist betoniert und mit Teichfolie ausgelegt. Auf einer Metallkonstrucktion ruht der Stein und sprudelt vor sich hin... sehr gemütlich!
Die Sanierung der Terrasse war nicht teuer, aber sehr arbeitsintensiv. Es lohnt sich, auf dem eigenen Grundstück nach Materialien zu suchen. Viele Landwirte sind zudem steinreich und geben gerne Feldsteine zum guten Kurs ab. Klinker, Bruch- und Sandstein kann man günstig aus Hausabbrüchen erwerben, genauso alte Balken zum Pergolabau.
Also, werdet kreativ! Jetzt kommt die Zeit der offenen Gartenpforten und ihr könnt tolle Ideen sammeln. Vielleicht wird das Ergebnis nicht perfekt, dafür ist es handmade!
Unsere momentane Deko besteht aus alten bepflanzten Zinkwannen. Früher dienten die Wannen als Tränken für Tiere, heute sind schon Löcher in die Böden gerostet (super Wasserabzug!).
Vor zwei Jahren haben wir eigene Eichen einschneiden lassen, einige Bretter eigneten sich nicht als als neuer Belag für den Strohboden. Aus so einem Brett habe ich heute in kurzer Zeit die Deko gebaut: Mit der Stichsäge Muster nach Wunsch schneiden und mit groben Schleifpapier die Kanten bearbeiten. Einen Nagel einschlagen und mit Bändern oder einem Kranz dekorieren - fertig!
Nachtrag. Am Wochenende wurde der Wunsch an mich herangetragen, doch mehr Fotos von unserer Terrasse einzustellen.
Gerne doch! Wie gesagt, hier waren und sind keine Fachleute am Werk, sondern nur wir!
Die Rose auf dem letzten Bild hat ihren Standplatz erst seit ein paar Jahren an der Terrasse. Im Garten befindet sie sich aber schon sehr lange. Aus Tante Alwines Erzählungen ( ihr gehörte der Hof bis zu ihrem Tod 1992) wissen wir, das die Rose schon in den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts hier auf dem Hof war.
Mittlerweile sind die Beete so eingewachsen, das man die Kanten kaum noch sieht. Durch die Dichte zwischen den Stauden reduziert sich die Gartenarbeit im Sommer auf ein zu schaffendes Pensum.
In unserem Garten stehen ausgesuchte mundgeblasene Glaskugeln als Dekoration. Nach dem Motto "Weniger ist mehr" setze ich hier und da Gestaltungselemente ein wie alte Leitern, Zinkkannen und -eimer oder eben Glas.
Einen Sonderpart übernehmen sicherlich die Metallelemente wie Rankbögen, Pflanzstäbe und unsere schöne Weinpergola. Diese Dinge stammen alle aus der Werkstatt von Lothars Bruder, JTI Metallbau GmbH.
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